Vorurteile über Fertighäuser: begründet oder überholt?

17. Februar 2021

Fertighäuser bieten zahlreiche Vorteile. Der Bau lässt sich verhältnismäßig schnell und unkompliziert planen und umsetzen. Dadurch sind sie meist deutlich kostengünstiger als Massivhäuser. Das macht Fertighäuser immer beliebter. Dennoch gelten sie landläufig oft als minderwertigere Alternative zum Massivhaus. Grund dafür sind hartnäckige Irrtümer und Vorurteile, die über Fertighäuser kursieren. Was ist dran an ihnen und ist das Fertighaus wirklich nur „2. Wahl“?

Vorurteil 1: Fertighäuser sind nicht individuell

Sich für ein Fertighaus zu entscheiden, bedeutet schon lange nicht mehr aus einer kleinen Modellauswahl wählen und dann mit den Gegebenheiten leben zu müssen. Fertighäuser sind heute in verschiedensten Ausführungen verfügbar und lassen sich äußerst flexibel an die eigenen Wünsche anpassen.
Auch später sind An- und Umbauten, sowie Sanierungen noch problemlos umsetzbar – häufig sogar einfacher als beim Massivhaus.

Vorurteil 2: Bei Fertighäusern wird besonders viel gepfuscht

Pfusch am Bau fürchtet wohl jeder Bauherr. Dass gerade in der Fertigbau-Branche viele Anbieter nur auf ihre Kosten kommen, weil sie mit minderwertigen Materialien und unter Zeitdruck arbeiten, ist eine weit verbreitete Annahme. Natürlich gibt es – wie wohl in jeder Branche – auch hier schwarze Schafe. Das ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Tatsächlich existieren in diesem Bereich sogar besonders gut definierte Qualitätsstandards.
Wer sich für ein Fertighaus entscheidet, sollte sich am besten nach einem Anbieter umsehen, der entsprechende Merkmale vorweisen kann. Eine Mitgliedschaft im BDF (Bundesverband Deutscher Fertigbau), in der QDF (Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau) und/oder der BMF (Bundes-Gütegemeinschaft Montagebau und Fertighäuser) sind gute Hinweise auf hohe qualitative Standards, da die Verbände ihre Mitglieder regelmäßig überprüfen und entsprechende Gütezeichen vergeben. Insbesondere das RAL Gütezeichen Holzhausbau sollte vorhanden sein.
Ein entsprechender Anbietervergleich ist im Internet problemlos möglich. Interessierte können auf diese Weise bequem online das Traumhaus finden

Vorurteil 3: Fertighäuser sind kurzlebiger und besonders brandgefährdet

Fertighäuser gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien. Deshalb ist es kaum möglich ein einheitliches Urteil über ihre Langlebigkeit abzugeben. Und natürlich spielen auch die Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen des Besitzers hier eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich sind Fertighäuser mit den oben genannten Qualitätsgrundlagen aber solide gebaut und durchaus langlebig. Und auch in Sachen Brandschutz müssen Fertighäuser Normen und Vorgaben erfüllen, die die nötige Sicherheit gewährleisten.

Vorurteil 4: Fertighäuser sind Energiefresser

Die beim Fertighausbau verwendeten Materialien und die vergleichsweise geringen Wandstärken haben zu dem Irrglauben geführt, Fertighäuser könnten keine Wärme halten und seien deshalb mit enormen Energiekosten verbunden. Das ist vielleicht einer der größten Irrtümer über Fertighäuser, denn tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall.
Gerade die hier verwendeten Materialien besitzen gute Dämmeigenschaften, die je nach Bauweise noch optimiert werden. Hinzu kommt meist eine ausgeklügelte Gebäudetechnik, die besonders energieeffizient arbeitet. Einige spezialisierte Hersteller bieten Häuser, die sogar für entsprechende KfW-Förderungen als Energiesparhäuser qualifiziert sind.
Viele Fertighäuser kommen dabei übrigens auch der Gesundheit zugute, da sie ein besonders vorteilhaftes Raumklima besitzen. Da lange Bautrocknungszeiten wegfallen, gilt das sogar schon von Beginn an.

Fazit: Die Vorteile überwiegen

Insgesamt ist ein Fertighaus keineswegs die schlechtere Wahl, wenn es um Wohneigentum geht. Die meisten Vorurteile lassen sich leicht widerlegen. Wer bauen oder ein Fertighaus kaufen will, trifft also nicht zwangsläufig eine schlechtere Wahl. Auch das Fertighaus kann durchaus ein Traumhaus sein!

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