Insektenschutz schon beim Hausbau einplanen – frische Luft ohne Plagegeister

04. März 2021

Sobald die Tage wieder länger werden, steigt bei vielen Menschen die Vorfreude auf den Sommer. Ist es draußen warm, scheint das Leben leichter zu fallen. Lichtreize regen den Körper zur Produktion des Gute-Laune-Hormons Serotonin an, das die Nerven stärkt und die Stimmung hebt. Die sonnige Jahreszeit hat aber auch eine Schattenseite: Insekten, die durch jede noch so kleine Öffnung ins Haus kommen. Verhindern lässt sich das mit einem effektiven Insektenschutz, der bestenfalls schon während der Bauphase mit eingeplant wird.

Wie kommen Insekten ins Haus?

Die meisten Krabbeltiere gelangen durch offene Fenster und Türen in die Innenräume. Abends lockt Licht Stechmücken, Fliegen und Co. zusätzlich an. Weitere Zugangsmöglichkeiten bieten:

  • Lichtschächte an Kellerfenstern,
  • der Spalt unter der Haustür,
  • Ritzen und Risse im Mauerwerk (z. B. Kabelschächte) sowie
  • Lüftungsöffnungen und -rohre.

Damit die Wohnung insektenfrei bleibt, gilt es alle ins Haus führenden Zugangswege zu sichern. Die Auswahl an geeigneten Produkten ist riesig, jedoch bestehen große Unterschiede hinsichtlich der Handhabung und der Qualität.

Nachträglich montierbare Fliegengitter - günstig, aber oft unpraktisch

Zu den beliebtesten Insektenschutz-Lösungen gehören Fliegengitter zum Kleben. Sie sind preiswert, einfach zu montieren und lassen sich an unterschiedlichste Fenstergrößen anpassen. Sie haben aber auch einige Nachteile:

  • die Klebkraft lässt mit der Zeit nach,
  • beim Entfernen können Klebespuren bleiben,
  • kein Durchgreifen möglich (z. B. zum Blumengießen),
  • bei unsauberer Montage entstehen kleine Zwischenräume, durch die Insekten eindringen können.

Ähnlich simpel anzubringen, sind Spannrahmen mit Fliegengitter. Diese werden im Fenster eingeklemmt oder mit Magneten befestigt und gewährleisten einen lückenlosen Insektenschutz. Aufgrund ihrer geringen Profiltiefe passen sie problemlos hinter die meisten Rollläden. Zum Bewässern des Blumenkastens auf der Fensterbank müssen diese Rahmen jedoch extra ausgehängt werden.

Eine weitere Variante sind Drehrahmen, die in beide Richtungen zu öffnen sind. Ihr Nachteil besteht darin, dass Tür- oder Fensterrahmen zum Befestigen durchbohrt werden müssen. Damit eignet sich dieser Insektenschutz nicht für Fenster mit Mehrfach-Isolierverglasung. Diese verfügen über luftleere Zwischenschichten zwischen den Scheiben. Wird dieses Vakuum verletzt, könnten die Scheiben durch das Eindringen von Luft, Feuchtigkeit und Schmutz erblinden.

Im Rollokasten integrierte Fliegengitter - Insektenschutz vom ersten Tag an

Eine optimale Lösung zum Fernhalten von Insekten sind Rollläden mit Insektenschutz, die von Anfang an mitgeplant und schon beim Hausbau integriert werden. Bei diesen sind hochtransparente Fliegengitter direkt im Rollladenkasten eingelassen, die bei Bedarf manuell bedient werden können. Zwar ist diese Variante etwas teurer als nachrüstbare Modelle, dafür bietet sie aber unschlagbare Vorteile:

  • Der Insektenschutz lässt sich problemlos öffnen und schließen.
  • Bei Nichtgebrauch (z. B. im Winter) verschwindet das Fliegengitter unsichtbar im Rollokasten.
  • Die Fliegengitter bleiben immer an Ort und Stelle und sind dadurch jederzeit verfügbar. Die zeitraubende Montage im Frühjahr entfällt ebenso wie die Demontage im Herbst.

Für den Einbau in Rollokästen kommen folgende Fliegengitter-Materialien infrage:

  • Fiberglas-Gewebe: das Standardmaterial mit hohem Licht- und Luftdurchlass,
  • reißfestes Fiberglas-Gewebe: Material mit höherer Fadenstärke für Haushalte mit Katzen, Hunden und anderen Haustieren,
  • Pollenschutz-Gewebe: ideal für Pollenallergiker, hält bis 97 % aller Pollen fern.

Darüber hinaus gibt es hochstabiles Edelstahl- bzw. Aluminium-Gewebe, das sich aber wegen seiner geringeren Lichtdurchlässigkeit am ehesten für Lichtschachtabdeckungen eignet.

Insektenschutz-Lösungen für bodentiefe Fenster, Balkon- und Terrassentüren

Hier kann es sich ebenfalls lohnen, von Anfang an auf fest integrierte Varianten zu setzen. Zwar gibt es für Balkon- und Terrassentüren preiswerte und leicht nachzurüstende Vorhang-Fliegengitter mit Magnet. Diese haben im Alltag jedoch einige Nachteile. Sie:

  • lassen Lücken, durch die Insekten eindringen können,
  • sind nur in bestimmten Größen erhältlich und nicht kürzbar,
  • können durch Wind aufgeschlagen werden, wodurch sie ihre Schutzfunktion verlieren.

Eine bessere Wahl sind Drehtüren mit Fliegengitter, die von außen am Türrahmen befestigt werden. Hierbei handelt es sich um stabile Alurahmen mit Scharnieren, die sich unabhängig von der Tür öffnen und schließen lassen. Diese Variante ist jedoch ebenfalls sehr windanfällig und eignet sich somit nicht für windexponierte Bereiche.

Den besten Insektenschutz für bodentiefe Fenster, Terrassen- und Balkontüren bieten Schiebetür-Fliegengitter, die sich über Laufrollen bequem zur Seite schieben lassen. Da diese Türen fest in einer Gleitführung sitzen, kann der Wind sie nicht aufdrücken. Zudem sind sie leicht ein- und ausbaubar, was Vorteile bei der Winterlagerung bietet. Der höhere Preis rechnet sich, da diese Insektenschutzvariante sehr stabil und damit deutlich langlebiger ist als die anderen Bauformen.

Fazit: Wer preiswert plant, muss Abstriche machen

Insektenschutz für Fenster und Türen gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Für jeden Geldbeutel und jeden Anspruch ist etwas Passendes zu finden. Am preisgünstigsten sind Nachrüstvarianten wie Fliegengitter zum Kleben, die jedoch einige Nachteile mit sich bringen. Als effektiver und praktischer erweisen sich fest integrierbare Varianten wie Rollladen- oder Schiebetür-Fliegengitter, die allerdings eine höhere Investition bedeuten.

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